Forum Building, Barcelona 2004
Herzog & de Meuron (Foto: Bernadette Fülscher)
 

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Interdisziplinarität

Um die Komplexität urbaner Räume zu erfassen, analysiere ich sie mit verschiedenen Ansätzen, Methoden und Disziplinen. Welche Rolle spielen funktionale, gesellschaftliche, gestalterische, ökonomische, historische und kulturelle Aspekte bei bestehenden und geplanten Räumen? Wo liegen Potenzial und Hürden bei bisherigen oder künftigen Veränderungen? Solche Fragen standen etwa im Zentrum meiner Studie der französischen Hafenstadt Sète. Mit dem Städteplaner Yacine Meghzili untersuchte ich die Veränderungen des Mittelmeerhafens, den die Modernisierung der Fischerei und die Folgen der Überfischung, aber auch die Rationalisierung des Gütertransports, die Deindustrialisierung und die sinkende Bedeutung des Hochsee-Personentransports hart getroffen haben. Dabei beleuchteten wir auch die Auswirkungen auf die Stadt, ihre Entwicklung und die Bevölkerung.

Die Methoden einer interdisziplinären Raumanalyse unterrichtete ich zudem mehrere Jahre an der Fachhochschule Nordwestschweiz und im Bereich «Raumstrategien» an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel.

 
 

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Soziologische Perspektive

Seit meiner vierjährigen Tätigkeit als Assistentin an der ETH-Dozentur für Stadt- und Architektursoziologie prägt ein soziologischer Blick meine Raumanalysen.

Zu den Methoden, auf die ich mich dabei gern stütze, gehören qualitative Interviews. Sie haben einerseits geholfen, das spezifisch szenografische Vorgehen bei der Konzeption der Schweizerischen Landesausstellung Expo.02 zu ergründen, und andererseits besser zu verstehen, wie verschiedene Akteure in der französischen Hafenstadt Sète auf die globalen Veränderungen zu Beginn des 21. Jahrhunderts reagierten.

Bei der Untersuchung urbaner Räume greife ich auch auf teilnehmende Beobachtungen zurück. Für eine Analyse der Nutzung des Wartesaals im Bahnhof Biel habe ich mich einen Tag lang von sechs Uhr früh bis halb zehn Uhr abends in den Raum gesetzt und das Geschehen mitverfolgt. Die Erkenntnisse des so entstandenen Beobachtungsprotokolls fanden Eingang in die 2023 erschienene Publikation «Der Wartesaal».

 
 

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Diskursanalyse

Bereits während des Architekturstudiums interessierten mich die vermittelnden Eigenschaften von Raumgestaltung. Was teilen uns gestaltete Räume mit?

In einer ETH-Diplomarbeit bestimmten Arthur Loretz und ich die semiotischen Grundlagen einer «Sprache der Architekturausstellung». Später untersuchte ich in einer Dissertation die kommunikativen Strukturen von Szenografie und gestalterischen Inszenierungen.
Darauf aufbauend entwickelte in Hochschulseminaren am Institut Innenarchitektur und Szenografie der HGK FHNW und im Studienbereich «Raumstrategien» der Muthesius Kunsthochschule Kiel theoretische Kriterien zur Analyse und Kritik szenografischer Gestaltung bei urbanen Innen- und Aussenräumen.

 
 

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Historische Forschung

Das Verständnis für die historische Entwicklung urbaner Räume und die Bedeutung alter Gebäude fasziniert mich seit Langem. Im Rahmen eines KTI-Projekts untersuchte ich am Beispiel der Stadt Zürich die Beziehungen zwischen Stadtentwicklung, öffentlichen Räumen sowie Kunst im öffentlichen Raum seit dem 19. Jahrhundert. In der Folge entstanden weitere Studien: über Schweizer Pop-Art-Werke in öffentlichen Aussenräumen, über den Bieler Bahnhof-Wartesaal von 1923 mit seinen vier Wandbildern des Malers Philippe Robert, über die szenografischen Räume an den sechs Schweizer Landesausstellungen seit 1883 oder eine Analyse zum Verhältnis von Zukunftseuphorie und Rückwärtsgewandtheit bei der baulichen und urbanen Entwicklung der Stadt Biel.

Parallel dazu habe ich mich in den letzten Jahren in Biel architektur- und städtebauhistorischen Analysen gewidmet: etwa im Zusammenhang mit historischen Industriegebäuden oder denkmalgeschützten Ensembles wie dem Unteren Quai. Bei letzterem habe ich mich jüngst politisch gegen eine umstrittene Neugestaltung engagiert, indem ich 2023 eine Interessensgemeinschaft mitbegründete und eine Petition mitlancierte.

 
 

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Inventare

Inventare von Bau- und Kunstwerken sowie gestalterischen Objekten sind hervorragende Instrumente für Analysen und Recherchen: Sie dienen der Übersicht, der Vergleichbarkeit und der Klassifikation, aber auch als praktische Nachschlagewerke.

Im Rahmen eines selbst initiierten Projekts inventarisierte ich 2006–2011 jene Kunstwerke, die vom öffentlich zugänglichen Aussenraum der Stadt Zürich aus sichtbar sind. 2010 übernahm das städtische Tiefbauamt die Datensätze zur internen Nutzung, 2012 erschien das Inventar in Form eines Kunstführers.
Seit 2023 engagiere ich mich zudem für die Erstellung eines Inventars der Bieler Industriegebäude, die bis heute kaum bekannt sind.

Regelmässig nutze ich zudem bestehende Inventare wie das INSA, die Baudokumentationen Kantonaler Denkmalpflegen oder das ISOS für meine eigenen Recherchen.