Sète 2012
(Foto: Bernadette Fülscher)
 

Stadt

Urbane Räume

Die Entwicklung verschiedener Stadtformen bestimmt unser Verständnis davon, was «Stadt» zu einer bestimmten Zeit ist oder zu sein hat. Geprägt durch Gesellschaft, Kultur und Geschichte, können Städte zwar strukturelle und gestalterische Ähnlichkeiten aufweisen; dennoch bleibt jede Stadt ein faszinierendes Einzelphänomen mit spezifischen Eigenschaften, die sich fortwährend wandeln.
Seit 2003 habe ich mich mit verschiedenen Städten auseinandergesetzt. Zürich war Gegenstand meiner Studie über die Beziehungen zwischen Stadtstruktur, Architektur und Kunst und deren Entwicklungen im 20. Jahrhundert. Zudem habe ich die Stadt per Velo erkundet, um die Kunstwerke im öffentlichen Raum zu inventarisieren. In Paris interessierten mich die Mythen, die das Stadtbild beherrschen, und im Rahmen eines literarischen Experiments beschäftigte ich mich mit den räumlichen Veränderungen zwischen Zürich und der französischen Mittelmeerstadt Sète – anlässlich einer Regionalzugreise mit 26 Stationen («Stille Blicke»). Im Anschluss an diese Reise habe ich 2012 bis 2016 mit dem Stadtplaner Yacine Meghzili in Sète die Beziehung von Stadt und Hafen untersucht. In Biel, wo ich seit 2016 lebe, fasziniert mich schliesslich die besondere Beziehung der selbsternannten «Zukunftsstadt» zu Vergangenem, Gegenwärtigem und dem Fortschritt. In diesem Kontext habe ich 2022 das Komitee «ReUsine» mitbegründet, das sich gegen den Abriss alter Industriebauten engagiert.